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Historie:

Die Geschichte der Boxergruppe Jeverland

 

Die Idee eine eigene Boxergruppe zu gründen, stammte von den Ehepaaren Fritz und Anne Kruse, sowie von Werner und Wilma Hanke. Beide Ehepaare waren zur Zeit dieser Idee aktive Mitglieder der Gruppe Wilhelmshaven. Der Entschluss eine Boxergruppe zu gründen, wurde im Februar 1972 gefasst. Teilnehmer dieses Entschlusses waren die Familien: Kruse, Hanke, Schmidt, Hellbach und Bollmann. Bei Gruppengründung war Hans Hellbach 1. Vorsitzender. Hans Hellbach führte das Amt des 1. Vorsitzenden bis zum 10. Mai 1972. Die Gründungsversammlung der Gruppe Jeverland fand dann am 10. Mai 1972 in der Gaststätte zum „Deutschen Brunnen“ in der Gemeinde Schortens, unter Leitung des damaligen Landesgruppenvorsitzenden der Landesgruppe Weser-Ems, Herrn Wolbert Richter statt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Gerd Schmidtgewählt, und zum „Abrichtewart“, wie der Ausbildungswart damals noch hieß, wurde Fritz Kruse gewählt, dieser kam ursprünglich vom Schäferhund-Verein und hatte schon Erfahrung in der Ausbildung mit Hunden. Die ersten Schritte waren getan, weitere mussten folgen.

Diese kamen in rascher Folge. Ein bereits ausgewähltes, brachliegendes Grundstück in der Größe eines Fußballfeldes konnte preiswert gepachtet werden und wurde mit viel Mühe, Fleiß und körperlichem Einsatz mit den wenigen Mitgliedern zum Übungsplatz hergerichtet. Eine riesige Holzkiste, groß wie ein Bauwagen, die zuvor einen riesigen Schiffsmotor beherbergte, wurde zu diesem Platz geschafft und diente fortan als „Klubheim“. Man war zufrieden, man hatte sehr viel erreicht, der Ausbildungsbetrieb begann. Aber das Schicksal meinte es nicht gut mit dieser kleinen und jungen Gruppe. Im Herbst, nach einer längeren Regenperiode, stellte man fest, dass sich dieser Übungsplatz nach längerem Regen in einen See verwandelt. So konnte kein Übungsbetrieb aufrechterhalten werden.

Der zweite Schritt war ein neuer Übungsplatz. Dieser wurde schnell gefunden, er grenzte an den alten Übungsplatz und lag ca. 1 ½ Meterhöher und war auch im Winter trocken. Man wurde sich schnell mit dem Verpächter einig und so zog man um, auf den neuen Platz in etwa gleicher Größenordnung, nur trockener. Jetzt aber war die Baubehörde aufmerksam geworden und man stellte fest, dass man in einem Trinkwasserschutzgebiet lag. Dies bedeutete, man durfte nichts bauen was auf einem festen Fundament steht. Es wurde stirnrunzelnd gestattet Zaunpfähle zu setzen. 2 Man musste sich etwas einfallen lassen, um in trockener Umgebung eine Tasse Kaffee zu trinken, auch konnte man sich auf Dauer nicht leisten die Monatsversammlungen in einer Gaststätte abzuhalten. Die Lösung des Problems war bald gefunden, man kaufte einen Omnibus bei einem der örtlichen Schrotthändler. Dieser Bus wurde entkernt, Motor raus, Sitze raus, dafür wurde ein gemütliches Klubheim eingerichtet. Von diesem Klubheim schwärmen die alten Mitglieder noch heute. Man fragt sich aus heutiger Sicht warum? Es war keinerlei Komfort in diesem Klubheim, das Wasser wurde in Plastikbehältern von zuhause mitgebracht, die Getränke für die Kantine wurden ebenfalls von zu Hause mitgebracht und wurden nach dem Übungsbetrieb wieder mitgenommen, denn im Winter drohte Frostgefahr alle Getränke unbrauchbar zu machen und im Sommer musste man ständig mit Einbrüchen rechnen. Also wurde geschleppt. Aber was war nun das Geheimnis von diesem umschwärmten Klubheim? Ganz einfach, er war außen grün und innen gemütlich.

Im Frühjahr des Jahres 1974 fand dann bei den Wahlen ein Wechsel an der Gruppenspitze statt. Zu dieser Zeit wählte man noch im zweijährigen Rhythmus. Zum 1. Vorsitzenden wurde Kurt Schmidt gewählt. Im Jahr 1975 musste die Gruppe einen Mitgliederverlust hinnehmen, denn ganz überraschend wurde in ihrer Nähe die Gruppe Wittmund gegründet und einige Mitglieder wanderten nach dorthin ab. Es kam das Frühjahr 1976 und es fanden wieder Wahlen und ein Wechsel an der Gruppenspitze statt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Bernd Reichert gewählt. Im Jahr 1976 wurde dann, nach zahlreichen Schutzhund Prüfungen und Pokalkämpfen, die erste Spezialzuchtschau ausgerichtet. Richter waren J. Mucke und H. Diestler. Weitere Zuchtschauen sollten noch folgen, sodass die zweite Spezialzuchtschau am 09. Okt. 1977 mit den Zuchtrichtern Franz Singelnstein und Bodo Grolla. Am 1. Ostertag des Jahres 1978, um genau zu sein, am 09. April 1978 richteten wir die dritte Spezialzuchtschau aus. Zu dieser Zuchtschau luden wir drei Zuchtrichter ein. Diese waren: Otto Donner, Günter Karg und Joachim Mucke. Die Mitgliederzahl der Gruppe war inzwischen auf über 50 angewachsen, die Aufbauphase war gemeistert, man hatte einen Namen, man hatte  sich etabliert. Im Jahre 1979 übernahm Fritz Polenz das Amt des 1. Vorsitzender der Gruppe. Die vierte Spezialzuchtschau wurde am 06. Juli 1980 veranstaltet. Zuchtrichten waren jetzt Bodo Grolla und Willi Paul. Wenn jetzt hier ständig die Rede von Zuchtschauen ist, so sollte man die Tatsache nicht verkennen das in jedem Jahr zwei Schutzhund Prüfungen und jährliche eine Zuchtveranlagungsprüfung ZVP (so hieß früher die Zuchttauglichkeitsprüfung ZTP) durchgeführt wurde, abgesehen von den Vergleichswettkämpfen in Leistung und Formwert. Im Übrigen sollte die Zuchtschau in 1980 die vorerst letzte Zuchtschau sein. Unsere Platzvermieterin starb und es traten die Erben auf den Plan. Wir hatten das besondere Glück gleich einer ganzen Erbengemeinschaft Gegenüberzustehen. Da die Erbengemeinschaft eine sehr viel höhere Pacht verlangte, die wir nicht aufbringen konnten, mussten wir uns nach einem anderen Übungsgelände umsehen. Im Rückblick eigentlich ein Segen, da heute über unseren „Alten Platz“ die Umgehungsstraße von Schortens verläuft. Wir wurden fündig durch die Unterstützung der damaligen Gemeinde Schortens, heute Stadt Schortens, denn wir hatten alle Fraktionen der Gemeinde hinter uns und nach zwei Jahren hatten wir ein geeignetes Gelände gefunden. Der Platz, eine große Weide, wurde hergerichtet, Versorgungsleitungen wurden gelegt, ein Klubheim gebaut, ein Parkplatz angelegt, Büsche und Bäume gepflanzt und, und, und. Am 05, Mai 1981, zur Überraschung aller Mitglieder und des Vorstandes, erfolgte der Rücktritt des 1. Vorsitzenden Fritz Polenz, ab sofort. Bis zur nächsten Wahl wurde unsere 2. Vorsitzende Helga Gralfs kommissarisch 1. Vorsitzenden. Im Jahr 1984 zogen wir um auf unseren neuen Übungsplatz in Sillenstede. Der Bauleiter Kalli Trumpf überwachte die Fundamentarbeiten und die Fachgespräche. Wir kamen, aus unserer Sicht, in den reinsten Luxus, kein Wasser mehr schleppen, keine Getränke mehr schleppen, ein richtiges WC an Stelle von einem Plums Klo. Nun wurde noch während des Umzuges die nächste Zuchtschau geplant. Die fünfte Spezialzuchtschau am 22. April 1984 war Anlass zum verspäteten 10-jährigen Jubiläum und zur Platzeinweihung. Zuchtrichter dieser Veranstaltung waren Frau Karin Rezewski, Herr Jürgen Franken und Herr Alfred Stöhler. Am Festabend vor der Veranstaltung gewann anlässlich einer Tombola Herr Stöhler ein Fahrrad, leider lehnte er es ab mit diesem nach Hause zu fahren, es waren doch nur läppische 600 Kilometer, also wurde das Rad noch einmal verlost. Den Kassenwart der Gruppe hat’s gefreut, kam doch so eine Sonderspende in die ohnehin stark gebeutelte Gruppenkasse. Selbstverständlich nahmen die Hundeführer während der Umbau- und 2. Aufbauphase auch an auswärtigen Veranstaltungen teil aber auf dem eigenen Platz wurde zunächst keine Prüfung ausgerichtet. Zwischenzeitlich löste sich die Gruppe Sande, im November 1984, auf. Einige Mitglieder traten zu uns über. Ebenso erging es der Gruppe Wittmund, sie löste sich auf und einige Mitglieder kamen zur Gruppe Jeverland. Unser Mitgliederbestand lag kurzfristig bei 123. Im Februar 1986 fanden wieder Wahlen statt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Bernd Reichert gewählt. Außerdem wurde ab diesem Datum ein dreijähriger Wahlrhythmus eingeführt. Bernd Reichert war dann von diesem Zeitpunkt an, bis 2004, durchgehend unser 1. Vorsitzender. Ab April 2004 war Thomas Janßen unser neuer 1. Vorsitzender. Im Jahr 2013 übernahm Bernd Reichert nochmals bis 2019 den 1. Vorsitz. Seit diesem Zeitpunkt gilt der vierjährige Wahlrhythmus. Seit 2019 ist wieder Thomas Janßen unser 1. Vorsitzender.
Die sechste Spezialzuchtschaufand dann am 30. März, also Ostern 1986 statt. Mit den Zuchtrichtern: Milosch Kopeki, Toni Piasentin, Walter Fiechter. Ab hier möchte ich die Zuchtschauen nur noch in tabellarischer Form aufführen.

07. Z.-Schau 03.04.88 Gerd Menninghaus,Gabriele Küwens, Brigitte Müller.
08. Z.-Schau 15.04.90 Hansi Höhne, Jürgen Franken, Dieter Altermann
09. Z.-Schau 02.05.93 Dieter Brückner, Walter Fiechter
10. Z.-Schau 19.05.96 Inge Gerwin, Toni Piasentin
11. Z.-Schau 05.10.97 Ulrike Bauer, Ralf Brinkmann
12. Z.-Schau 26.09.99 Alfred Stöhler, Dieter Brückner.

Wie schon anfangs erwähnt, wurde das Ausbildungsressort natürlich nicht vernachlässigt. Es würde aber hier den Rahmen sprengen alle Prüfungen zu nennen. Nur so viel, im Jahresschnitt kommen wir auf zwei Prüfungen, als bis zur Jetztzeit waren es ca. weit über 90 Prüfungen. Weitere Höhepunkte waren noch sechs ausgerichtete Mannschaftspokalkämpfe und auch diverse Schulungen unsere Mitglieder. Dass der Bereich der Ausbildung nicht vernachlässigt wurde zeigen außerdem folgende besondere Ergebnisse: Wolfgang mit Bonna. Im Jahr 2004 konnte Wolfgang Siebert mit seiner Hündin Bonna von der Friedeburg mit 99 von 100 erreichbaren Punkten den Titel ATIBOX-Weltmeister FH nach Jeverland holen, Im Jahr 2007 holte Maria Affeldt mit ihrer Hündin Cheyenne von der Friedeburg mit 283 von 300 erreichbaren Punkten den Titel ATIBOX-IPO-Weltmeister nach Jeverland.

Seit dem Januar 2010 haben wir uns ein weiteres Standbein aufgebaut, die Welpen Spielstunde und die Ausbildung zum Hundeführerschein oder zum Begleithund mit Sachkundeprüfung für Hunde aller Rassen. Für die Welpen Spielstunde und die Ausbildung der Hunde aller Rassen sind wir an jedem Wochenende auf unserem Übungsplatz erreichbar. Unsere Ausbilder sind lizenziert durch den Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) und durch den Boxer-Klub e.V. Sitz München (BK) und führen die Ausbildung zum Begleithundeschein oder Begleithund nach deren Richtlinien durch und tragen dazu bei, das die Lehrgangsteilnehmer eine „VDH anerkannte Prüfung“ ablegen.

Unser Gruppenname wurde am 01. 09. 2012 um den Namenszug Wilhelmshaven erweitert. Da vor drei Jahren in Wilhelmshaven die Gruppe aufgelöst wurde und sich kein Interessent zeigte, der einen Neuaufbau wagen wollte, haben wir beschlossen den Namen Wilhelmshaven an unseren Namen Jeverland anzuhängen. Wir nennen uns seitdem „Gruppe Jeverland / Wilhelmshaven“. Wir hoffen, dass sich die Boxerfreunde in Wilhelmshaven, durch diesen Schritt, zu uns hingezogen fühlen. Allerdings sind wir kein Rechtsnachfolger der alten Gruppe Wilhelmshaven.

Am 19. Januar 2019 wurde Thomas Janßen wieder zu unserem 1. Vorsitzenden gewählt. 

2019 hatten wir zwei IGP-Prüfungen, bei denen viele unserer Hunde ihre Prüfung bestanden hatten, was wir da aber noch nicht wussten, ist das, was dann auf uns alle zukam. Was keiner auch nur im Entferntesten gedacht hätte.

CORONA. Der Lockdown war da.
Im Februar/März 2020 war der Hundesport und die damit verbundene Ausbildung unserer Hundeführer und der Hunde untersagt. Immer wieder fragten wir an, ob es in irgendeiner Form möglich wäre, mit unseren Hunden zu arbeiten. Leider war dies erst wieder im Frühjahr 2021 in Form von Einzelausbildung mit den bekannten Abstandsregelungen möglich. Ab Herbst 2021 ging es dann auch langsam wieder im Vereinsheim los. Wir hatten, mit Auflagen, die Genehmigung, unser Vereinsheim zu nutzen, um den Kantinendienst wieder aufzunehmen. Im Jahr 2022 waren dann auch wieder zwei IGP-Prüfungen geplant. Diese hatten wir aber dann jeweils kurz vor den Terminen abgesagt, da uns die Umsetzung der Auflagen zu schwierig erschien.

2023 lief dann alles wieder „normal“. Zumindest fast.
Unsere Prüfung im Mai 2023 mussten wir mangels Teilnehmern, die CORONA-Zeit ließ uns bemerken, dass die vielen Junghunde noch nicht so weit waren, absagen. Unsere Prüfung am 04. November 2023 lief dann, unter den strengen Auflagen des Gesetzes zu den Qualzuchtmerkmalen nach § 10 der Tierschutz-Hundeverordnung, einigermaßen normal und erfolgreich ab. Alle Teilnehmer bestanden ihre Prüfungsstufen. Im Januar 2024 mussten wir unseren Küchenraum wegen eines vorangegangenen Wasserschadens renovieren. Der Küchenboden wurde komplett ersetzt. 

Nun sind wir zuversichtlich, dass unsere Gruppe erfolgreich in das Jahr 2024 starten kann.

Recherchiert und zusammengestellt von Bernd Reichert aktualisiert von den Mitgliedern des Klubs.

 

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